Die Übernahme aller Reparaturkosten!
Wie andere Unternehmen in der so genannten “Gig economy” auch, verlagern Foodora und Deliveroo Kosten, die sie übernehmen müssten, auf uns. Wir fahren auf unseren eigenen Fahrrädern für diese beiden Unternehmen stundenlang und bei jedem Wetter durch die Stadt und benutzen dabei unsere eigenen Handys. Bei so starker Belastung nutzen sich unsere Fahrräder früher oder später ab, und die Gefahr, dass Handys kaputtgehen, steigt enorm. Trotzdem wird von uns verlangt, die Kosten, die durch diesen Verschleiß anfallen, selbst zu übernehmen, und Reparaturen in unserer Freizeit selbst durchzuführen.
Das ist nicht akzeptabel! Wir verlangen, dass unsere Arbeitgeber alle Reparaturkosten übernehmen. Das ist nicht zu viel verlangt. Verschleiß ist ein regulärer Posten in den Betriebskosten von jedem Unternehmen; schließlich entsteht der Verschließ während der Arbeitszeit und ist eine direkte Konsequenz aus unserer Arbeit.
Mindestens ein Euro extra pro Stunde / Drop!
Arbeitgeber halten unsere Löhne so niedrig, wie es ihnen möglich ist. Für die Meisten von uns ist dies gerade genug, um unsere Lebenshaltungskosten zu decken, reicht jedoch nicht für unsere Rente, geschweige denn, um Kinder oder andere Menschen, die auf uns angewiesen sind, zu versorgen.
Hinzu kommt, dass unser Job viel Risiko und Unsicherheit birgt. Der Berliner Verkehr macht das Fahren zu einem physisch und psychisch sehr fordernden Job, besonders nachts und in den harten Wintermonaten.
Außerdem bekommen unsere Freelancer weder Sozialleistungen, noch Arbeitsschutz oder sonstige Bezüge. Sie sind darauf angewiesen, die Krankenkassenbeiträge selbst zu zahlen, was für viele äußerst schwierig ist, und haben keinen Anspruch auf Krankengeld.
Aus diesen Gründen fordern wir eine angemessene Lohnerhöhung von einem Euro pro Stunde für die Angestellten, sowie einen Euro mehr pro Lieferung für die Freelancer.
Lasst uns zusammenhalten, damit wir bekommen, was wir verdienen!
Genügend Schichten, um davon zu leben!
Foodora und Deliveroo stellen selbst dann noch neue Fahrer*innen ein, wenn es ohnehin schon mehr Fahrer*innen als Schichten gibt. Dadurch wird die Flexibilität, die unsere Arbeitgeber versprechen, zu einer Farce: wenn wir darum kämpfen müssen, genügend Schichten zu bekommen, um davon zu leben, können sie sicher sein, dass es immer ausreichend Fahrer*innen gibt, die auch noch zu den ungünstigsten Zeiten zu arbeiten bereit sind. So sichern sie ihr Hauptgeschäft, abends am Wochenende, auf unsere Kosten ab.
Dieses Arbeitsklima, in dem Arbeiter*innen in einem Unterbietungswettkampf gegeneinander ausgespielt werden, ist auch in anderen app-basierten Unternehmen wie zum Beipsiel Uber zu beobachten.
Wir müssen dem ein Ende setzen! Deshalb fordern wir, dass unsere Arbeitgeber uns eine Mindeststundenzahl garantieren! Wir fordern außerdem, was unsere Kolleg*innen in Brighton schon durchsetzen konnten: einen sofortigen Einstellungsstopp!
Deliveroo: Transparenz bezüglich unserer Arbeitszeit!
Jede*r Arbeiter*in möchte sichergehen, dass sie korrekt bezahl wird – das gilt für uns Fahrer*innen natürlich genau so. Die Zeit, die wir für Deliveroo arbeiten, wird von der App des Unternehmens automatisch erfasst — aber wir haben keinen Zugang zu diesen Daten! Um sicherzustellen, dass wir am Ende des Monats genug Lohn ausgezahlt bekommen, müssen uns die gleichen Informationen zur Verfügung stehen, wie Deliveroo auch. Der Mangel an Transparenz im aktuellen System führt dazu, dass wir keine Möglichkeit haben, nachzuvollziehen, wo der Fehler liegt, wenn wir zu wenig Lohn bekommen – wenn wir es denn überhaupt merken. Das ist nicht akzeptabel! Wir verlangen einfach nur Transparenz bezüglich unserer eigenen Arbeitszeit!
Foodora: Mindestens eine bezahlte Stunde pro Woche für Schichtplanung!
Foodora erwartet von uns, Aufgaben, die direkt mit unserer Arbeit zusammenhängen, in unserer Freizeit zu erledigen. Wenn wir zum Beispiel nicht genügend Schichten zugeteilt bekommen, oder wir fälschlicherweise, aufgrund eines technischen Fehlers, als verspätet registriert werden, müssen wir Fahrer*innen diese Fehler beheben. Und da es unmöglich ist, unseren Schichtplan zu organisieren, während wir auf dem Rad sitzen, müssen wir das in unserer “Freizeit” machen.
Wir verlangen also einfach nur, für alle Arbeit, die wir tun, auch bezahlt zu werden – und das schließt Organisationsarbeit mit ein!